Das National Highway System in Kanada wurde vom Rat der kanadischen Verkehrsminister ins Leben gerufen. Es stellt die Nachfolge beziehungsweise die Ergänzung zum Konzept des Trans-Canada Highways aus dem Jahre 1949 dar und wurde 1988 beschlossen. Ziel des Trans-Canada-Highways war seinerzeit, alle Provinzen durch einen Highway zu verbinden, der gewisse Mindeststandards im Straßenbau erfüllt. Bei der Einführung 1988 wurden 24.500 km in das National Highway System aufgenommen, bis 2017 wurde das Netz auf 38.098 km erweitert. Die Straßen selbst werden mit Ausnahme des Trans-Canada-Highways nicht mit besonderen Straßenschildern markiert.
Geschichte
1949 wurde das Konzept eines Trans-Canada-Highways beschlossen. Ab 1950 wurde ein Highway gebaut beziehungsweise schon vorhandene Straßenabschnitte genutzt, um die West- und Ostküste Kanadas miteinander zu verbinden. Über eine Strecke von 7821 km wurde Victoria in der Provinz British Columbia mit St. John’s in Neufundland und Labrador verbunden. 1962 wurde der Trans-Canada-Highway von John Diefenbaker, dem Premierminister, eröffnet, die Bauarbeiten wurden jedoch erst 1971 abgeschlossen.
Bei einer Sitzung der kanadischen Verkehrsminister wurde 1988 eine Erweiterung des bestehenden Systems beschlossen. In das National Highway System (NHS) wurden die Straßen aufgenommen, die für den internationalen bzw. interprovinziellen Verkehr von Bedeutung waren. Im Gegensatz zu europäischen Straßensystemen unterstehen die meisten Straßen mit überregionaler Bedeutung wie zum Beispiel Bundesautobahnen in Kanada nicht einer Bundesbehörde, sondern sind in provinzieller Verantwortung und Besitz. Daher unterstehen nur 3 % des Straßensystems den Bundesbehörden, weitere 3 % sind in kommunaler Verantwortung. Erweiterungen im NHS werden daher vom Rat der Verkehrsminister vorgenommen, seit Gründung des NHS' wurde dieses um knapp 13.600 km erweitert, die letzten bedeutenden Veränderungen wurden 2005 vorgenommen, seither gab es verschiedene kleinere Anpassungen.
Gliederung
Das National Highway System gliedert die Straßen in drei Kategorien:
Core Routes
Das Herzstück des Straßennetzes bilden die Core Routes. Sie verbinden die Provinzen miteinander bzw. sind an die wichtigen Grenzübergangsstellen angeschlossen. 27.726 km werden als Core Routes geführt.
Feeder Routes
Diese machen 4456 km im NHS aus. Sie haben primär keinen interprovinziellen Charakter, sondern führen auf die Core Routes hin. Sie stellen Verbindungen zu Bevölkerungs- bzw. Industriezentren dar.
Northern and Remote Routes
Diese Straßen führen in den Norden des Landes bzw. zu abgelegenen Gebieten. Diese Straßen haben einen Umfang von 5917 km.
Streckennetz
Das Streckennetz obliegt in 97 % aller Fälle den Provinzen. Es führt durch alle Provinzen und Territorien außer Nunavut, das nicht an das weitere kanadische Straßennetz angeschlossen ist. Die unten aufgeführten Routen sind Bestandteile des National Highway Systems.
Klassifizierung:
C = Core Routes
F = Feeder Routes
N = Northern and Remote Routes
Die grün markierten Routen sind Bestandteile des Trans-Canada-Highways, der Ost- und Westküste Kanadas verbindet.
Alberta
British Columbia
Manitoba
Neufundland und Labrador
New Brunswick
Northwest Territories
Nova Scotia
Nunavut
Nunavut ist am NHS nicht angeschlossen.
Ontario
Prince Edward Island
Québec
Saskatchewan
Yukon
Weblinks
- The National Highway System (NHS) auf der Website von Transport Canada (englisch)
- Übersichtskarte auf der Webseite des Council of Ministers - Responsible for Transportation and Highway Safety (englisch)
Einzelnachweise




