Kachel ist im bairischen und schwäbischen Sprachraum ein Schimpfwort für eine Frau, insbesondere in der Form von „alte Kachel“ für „altes Weib“, außerdem eine abwertende Bezeichnung für die weibliche Scham. In schwäbischen Dialekten erscheint Kachel zusätzlich in der Bedeutung von „dickes, plumpes Weib“, als Tratschkachel in der Bedeutung „Klatschbase“ und als Grauz- oder Mauzkachel für eine jammernde Frau.

Die Brüder Grimm vermerken zu Kachel: „2) brunzkachel, kammerkachel u. ä., schon im 15. jh. unter kachel allein verstanden (wie heute topf) […] 3) obscön vom weibe, bes. von alten weibern, brunzkachel […]“

Etymologie

Das Wort Kachel leitet sich ab aus mittelhochdeutsch kachel(e) für ‚irdener Topf‘ und althochdeutsch kahhala, entlehnt aus dem Früh-Romanischen (Vulgärlatein) cacculus („Kochgeschirr“), einer Variante des klassisch-lateinischen caccabus, vom Altgriechischen kákkabos („Tiegel, Schmorpfanne“, ursprünglich „dreibeiniger Kessel“), zurückgehend auf ein semitisches Lehnwort (Quelle unklar).

Umgangssprachlich ist mit Brunzkachel ein Nachttopf gemeint, im übertragenen Sinne Schimpfwort für eine Person, die häufig uriniert.

Literarische Verwendung

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen


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