Breitenau ist ein Gemeindeteil der Stadt Feuchtwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Breitenau hat eine Fläche von 15,486 km². Sie ist in 1559 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 9933,41 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Gehrenberg, Ratzendorf, Sperbersbach, Ungetsheim, Ungetsheimer Mühle, Zischendorf und Zumhaus.

Geographie

Das Pfarrdorf liegt in Tallage an einem linken Zufluss der Wörnitz inmitten der Sulzachrandhöhen, die Teil der Frankenhöhe sind. 0,5 km nördlich erhebt sich der Schloßberg (520 m ü. NHN) uns 0,5 km südlich der Mühlberg (527 m ü. NHN), beides bewaldete Anhöhen. Unmittelbar ist der Ort von Gründland mit vereinzelten Baumbestand und Ackerland umgeben.

Die Kreisstraße AN 36 führt nach Gehrenberg (2,1 km östlich) bzw. nach Zumhaus (1,1 km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Zischendorf (1,2 km nördlich), nach Ungetsheimer Mühle zur AN 5 (1,5 km südlich) und nach Dorfgütingen zur Bundesstraße 25 (2,7 km östlich).

Geschichte

Breitenau lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Ursprünglich waren die Herren von Geyer (seit 1685 Reichsgrafen) die Grundherren. Mit deren Aussterben im Jahr 1708 fiel ihr gesamter Besitz an den preußischen König Friedrich I. 1729 überließ das Königreich Preußen diesen Brandenburg-Ansbach.

Im Jahr 1732 gab es 36 Anwesen (1 Hof mit Wirtschaft und Braurecht, 2 Halbhöfe, 7 Köblersgüter, 21 Söldenhäuser, 1 Söldenhaus mit Badstube, 3 Söldenhäuser mit Backrecht, 1 Söldenhaus mit Schmiede). An kirchlichen Gebäuden gab es 1 Kirche (evangelisch) mit Friedhof und 1 Pfarrhaus, an gemeindlichen Gebäuden 1 Schulhaus und 1 Hirtenhaus. Das Kastenamt Feuchtwangen war Dorf- und Gemeindeherr und alleiniger Grundherr über alle Anwesen. Bis zum Ende des Alten Reiches hatte sich an den Verhältnissen nichts geändert. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

1806 kam Breitenau an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Breitenau gebildet, zu dem Banderbach, Banzenweiler, Bieberbach, Eulenhof, Gehrenberg, Georgenhof, Krebshof, Krobshausen, Oberransbach, Ratzendorf, Sperbersbach, Unterransbach, Unterrothmühle, Weiler am See, Zischendorf und Zumhaus gehörten. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Breitenau, zu der Eulenhof, Gehrenberg, Ratzendorf, Sperbersbach, Ungetsheim, Ungetsheimer Mühle, Zischendorf und Zumhaus gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Feuchtwangen zugeordnet. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 15,543 km². Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Januar 1972 nach Feuchtwangen eingemeindet.

Die Kirche wurde auf der Stelle der abgegangenen Burg Breitenau errichtet.

Baudenkmäler

  • Breitenau 68: evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Stephan, Nikolaus und Erasmus, Saalkirche, im Kern 1338, Neubau von Chor und Turm 1490, 1708 Verbreiterung des Langhauses; mit Ausstattung; Ummauerung des Friedhofs, Natursteinmauerwerk, im Kern wohl spätmittelalterlich; mit Grabsteinen
  • Gasthaus östlich der Kirche 18./19. Jahrhundert, zweigeschossiger Putzbau von sieben zu sechs Achsen; in Traufstellung, mit Satteldach
  • Schulhaus Mitte 19. Jahrhundert, zweigeschossiger Putzbau von sieben zu drei Achsen. Krüppelwalmdach.

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Stephan und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ulrich und Afra (Feuchtwangen) gepfarrt.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Breitenau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 436–437 (Digitalisat). 
  • Georg Paul Hönn: Braitenau. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 319-319 (Digitalisat). 
  • Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 27–28. 
  • Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, OCLC 935210351, S. 452–454 (Digitalisat). 
  • Gottfried Stieber: Braitenau. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 254–255 (Digitalisat). 

Weblinks

  • Breitenau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
  • Breitenau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. September 2019.
  • Breitenau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten


Verklausung des Breitenauerbachs Freiwillige Feuerwehr Breitenau am

🚒🚒 NEWS🚒🚒... Freiwillige Feuerwehr Breitenau am Hochlantsch

Übung mit Feuchtwangen August 2023 FFW BreitenauUngetsheim

Gedenkstätte Breitenau Themen bpb.de

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